Am Mittwoch, den 26. März 2025, unternahmen die Klassen 5AN und 5BN eine spannende Exkursion nach München ins Lenbachhaus. Dort erwarteten sie gleich mehrere eindrucksvolle Ausstellungen zu den Themen Klimawandel und Natur im Wandel, Expressionismus, Surrealismus sowie Antifaschismus vor dem Zweiten Weltkrieg. Endlich einmal die Werke im Original sehen, von denen bislang „nur“ im Unterricht die Rede war – ein ganz besonderes Erlebnis.


Surrealismus und Antifaschismus

Ein besonderes Highlight am Vormittag war die Ausstellung Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus. Sie wurde im Vorfeld fächerübergreifend mit dem Geschichtsunterricht verknüpft – denn hier geht es nicht nur um Kunst, sondern auch um politischen Widerstand und gesellschaftliche Utopien vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie eng Surrealismus und antifaschistische Haltungen miteinander verbunden waren.

Das Lenbachhaus beschreibt den Surrealismus als eine politisierte Bewegung von internationaler Reichweite, die weit über Kunst und Literatur hinausging. Die Realität erschien den Surrealist:innen als unzureichend – sie wollten die Gesellschaft radikal verändern und das Leben neu denken. Bereits seit den 1920er-Jahren kritisierten sie die europäische Kolonialpolitik, kämpften später im Spanischen Bürgerkrieg, riefen Wehrmachtssoldaten zur Sabotage auf, wurden interniert, verfolgt, flohen aus Europa oder fielen im Krieg. Sie schufen Poesie, hinterfragten die Sprache der Vernunft, gestalteten Gemälde, Fotografien und Collagen – ihre Kunst war ein Ausdruck des Widerstands. Der „armseligen“ Vorstellungswelt der Tagespolitik verweigerten sie bewusst den Zutritt.

In der Ausstellung begegneten die Schülerinnen Originalwerken von Künstlern wie Picasso und Miró – für viele ein bewegender Moment, insbesondere da diese Künstler bereits Thema im Unterricht waren. Auch ein historisches Foto von Frida Kahlo und Diego Rivera mit Leo Trotzki weckte Begeisterung und Wiedererkennung.


Der Blaue Reiter – Eine neue Sprache

Am Nachmittag folgte ein weiterer Höhepunkt: Der Blaue Reiter – Eine neue Sprache. In den historischen Privaträumen von Franz von Lenbach tauchten die Schülerinnen tief in die Welt des Expressionismus ein. Besonders beeindruckend: weltberühmte Werke von Franz Marc, Gabriele Münter und Wassily Kandinsky – darunter das ikonische Gemälde Das Blaue Pferd.

Ein Zitat der Künstlerin Gabriele Münter, damalige Partnerin Kandinskys, fasste das Erlebnis poetisch zusammen:

„Die Sprache der Natur ist eine andere als die Sprache der Kunst. Man kann von einer Sprache in die andere nur übersetzen, nicht abschreiben.“

Neben klassischer Moderne entdeckten die Schülerinnen auch zeitgenössische Positionen: Die Plastiken und Environments von Joseph Beuys sorgten für Erstaunen, Irritation – und vor allem für angeregte Diskussionen. Genau das sollte Kunst leisten: Fragen aufwerfen, Denkprozesse in Gang setzen.

Trotz weiter Anreise und dichtem Verkehr war die Exkursion für alle ein bereicherndes Erlebnis. Neue Eindrücke, spannende Gespräche und die unmittelbare Begegnung mit Meisterwerken der Kunstgeschichte machten diesen Tag zu etwas ganz Besonderem.


Veröffentlicht: 26.03.2025

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